Forschungsgegenstand
Die Arbeitsgruppe System & Serie des ICOMOS Suisse befasst sich mit der Erforschung in der Schweiz entwickelter Bausysteme und in der Schweiz realisierter Systembauten sowie mit Fragen der Reparaturfähigkeit, der Instandsetzung und der energetischen Ertüchtigung seriell gefertigter Bauten und Bauteile.
Am Anfang des interdisziplinären Projekts stand die systematische Erfassung der Schweizer Bausysteme und der mit ihnen errichteten Systembauten. Das Herausarbeiten der sozial- und architekturgeschichtlichen Bedeutung des Systembaus sowie die Analyse des Konstruktionsprinzips, des bauphysikalischen und baustatischen Zustands der Systembauten stehen dabei im Zentrum der Forschung. Die gewonnen Erkenntnisse dienten schliesslich als Grundlage für das Buch «System und Serie. Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung» sowie für die dazugehörige Online-Datenbank.
Am Anfang des interdisziplinären Projekts stand die systematische Erfassung der Schweizer Bausysteme und der mit ihnen errichteten Systembauten. Das Herausarbeiten der sozial- und architekturgeschichtlichen Bedeutung des Systembaus sowie die Analyse des Konstruktionsprinzips, des bauphysikalischen und baustatischen Zustands der Systembauten stehen dabei im Zentrum der Forschung. Die gewonnen Erkenntnisse dienten schliesslich als Grundlage für das Buch «System und Serie. Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung» sowie für die dazugehörige Online-Datenbank.
Stand der Forschung und Einschränkung des Forschungszeitraums
Der Forschungszeitraum der Arbeitsgruppe beschränkt sich auf Bausysteme und Bauten, die während der 1940er bis 1970er Jahre erstellt wurden. Obschon die Industrialisierung des Bauwesens bereits im frühen 20. Jahrhundert einsetzte und schon in dieser Zeit eine bedeutende Steigerung des Bauvolumens festgestellt werden kann, konnte erst während der Boomjahre nach dem Zweiten Weltkrieg mit ausgereiften Methoden der Vorfertigung, des Transports und der Montage gebaut werden. Grosse öffentliche Bauten wie Schulhäuser, Gemeindehäuser und Kliniken, aber auch Industrie- und Wohnbauten wurden nach 1945 oft als Systembauten erstellt. Erst das Abflachen des Bevölkerungswachstums, die Ölpreiskrise und ihre ökonomischen Folgen bereiteten dem Bauboom nach 1973 ein Ende. Hinzu kam der sich verbreitende schlechte Ruf der «modernen Architektur», die viele Menschen als hässlich und monoton empfanden, Hochhäuser als menschenverachtend. Das Baumaterial Beton und seriell gefertigte Grossbauten wurden – nachdem sie zu Beginn insbesondere zur Linderung der Wohnungsnot entwickelt wurden – je länger je mehr zum Symbol einer einzig auf Rendite ausgerichteten Spekulationsarchitektur.
Systembauten und Bausysteme:
ein Definitionsvorschlag
Unter Systembauten versteht man Bauwerke, die modular und/oder hauptsächlich aus vorgefertigten Bauteilen zusammengesetzt sind. Ein Bausystem ist die von einer oder mehreren Personen bzw. von einem oder mehreren Unternehmen entwickelte Gesamtheit von Bauelementen, die zur Erstellung eines Systembaus benötigt werden. Zu einem Bausystem gehören auch immaterielle Bestandteile wie z. B. Massordnungen und Raster, das Konstruktionsprinzip, Konstruktionsanleitungen, Pläne, Beschreibungen und Werbemittel.
Interdisziplinarität und Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen
Die Arbeitsgruppe System & Serie setzt sich aus Expertinnen und Experten verschiedener geisteswissenschaftlicher und technischer Disziplinen wie der Soziologie, der Architekturgeschichte, der Architektur, dem Bauingenieurwesen, der Bauphysik und der Denkmalpflege zusammen. Seit der Aufnahme der Arbeiten konnten bereits einige namhafte Bildungsinstitutionen die ETH Zürich, die Universität Bern, die TU München, die TU Dresden oder die ZHAW Winterthur als Projektpartner gewonnen werden. Die Abschlusspublikation «System & Serie» wird in Zusammenarbeit mit dem gta Verlag der ETH Zürich erscheinen.