Die 1956 von César Tacchini gegründete Igéco SA war eine Pionierin auf dem Gebiet der schweren Vorfertigung in der Schweiz. Seit seinen Anfängen besass das Unternehmen eine Exklusivlizenz für die Produktion von Elementen des Bausystems der dänischen Firma Larsen & Nielsen, Ingeniør- og Entreprenørforretning A/S und passte dieses an die Bedürfnisse des Schweizer Markts an. Die Herstellung der Elemente begann 1958 in Etoy, wo die Fabrik, Lagerflächen und ein Verwaltungsgebäude an einem Ort vereint waren.
Mithilfe der → Grosstafelbauweise von Igéco wurden hauptsächlich Wohngebäude errichtet. Im Innern bestehen die horizontalen Strukturen aus Hohlbetonplatten, die vertikalen Elemente aus tragenden Wänden. Ihre Abmessungen entsprechen der Grösse der Wohnräume von maximal 4 × 7 m und einer Höhe von maximal 2,6 m. Die Fassaden setzen sich aus tragenden → Sandwich-Elementen mit einer 5 cm starken Wärmedämmschicht zusammen. Wie bei der Element AG wurden die verschiedenen vorgefertigten Elemente im Werk in Holz- oder Stahlformen auf horizontalen Vibriertischen gegossen. Die Schalung erfolgte aufrecht, was eine bessere Ausnutzung der Produktionsfläche im Werk erlaubte. Verbunden wurden die Elemente durch Schweissnähte an integrierten Metallplattenankern. Die Gebäude waren somit bereits im Rohbau stabil, und der Fortgang der Montage erfolgte unabhängig von der Verfugung der Elemente. Zudem ermöglichte das Igéco-System die Integration mehrerer Komponenten der Baunebengewerbe in die vorgefertigten Paneele, die Einbindung von Heizsystemen in die Deckenelemente sowie der Sanitär- und Elektroinstallationen in die Wandelemente. Neben den standardisierten Wand- und Deckenelementen produzierte Igéco auch spezifische Bauelemente wie zum Beispiel Stützen, Geländer und Treppen, die nicht nur bei Igéco-Bauten zum Einsatz kamen.
Der Kritik am monotonen Baubestand und an angeblichen qualitativen Mängeln bei den Ausführungsdetails von Systembauten trotzend, veranschaulichen La Gradelle und L’Ancien Stand eindrücklich das Potential des Igéco-Systems: Seine Adaptierbarkeit – von der Grundrissorganisation über die Fassadengestaltung bis hin zur Bearbeitung von Details durch die Architektinnen und Architekten – ermöglichte einen äusserst differenzierten architektonischen Ausdruck der verschiedenen Überbauungen untereinander, teils sogar der Bauten innerhalb einer Überbauung.
Mithilfe der → Grosstafelbauweise von Igéco wurden hauptsächlich Wohngebäude errichtet. Im Innern bestehen die horizontalen Strukturen aus Hohlbetonplatten, die vertikalen Elemente aus tragenden Wänden. Ihre Abmessungen entsprechen der Grösse der Wohnräume von maximal 4 × 7 m und einer Höhe von maximal 2,6 m. Die Fassaden setzen sich aus tragenden → Sandwich-Elementen mit einer 5 cm starken Wärmedämmschicht zusammen. Wie bei der Element AG wurden die verschiedenen vorgefertigten Elemente im Werk in Holz- oder Stahlformen auf horizontalen Vibriertischen gegossen. Die Schalung erfolgte aufrecht, was eine bessere Ausnutzung der Produktionsfläche im Werk erlaubte. Verbunden wurden die Elemente durch Schweissnähte an integrierten Metallplattenankern. Die Gebäude waren somit bereits im Rohbau stabil, und der Fortgang der Montage erfolgte unabhängig von der Verfugung der Elemente. Zudem ermöglichte das Igéco-System die Integration mehrerer Komponenten der Baunebengewerbe in die vorgefertigten Paneele, die Einbindung von Heizsystemen in die Deckenelemente sowie der Sanitär- und Elektroinstallationen in die Wandelemente. Neben den standardisierten Wand- und Deckenelementen produzierte Igéco auch spezifische Bauelemente wie zum Beispiel Stützen, Geländer und Treppen, die nicht nur bei Igéco-Bauten zum Einsatz kamen.
Der Kritik am monotonen Baubestand und an angeblichen qualitativen Mängeln bei den Ausführungsdetails von Systembauten trotzend, veranschaulichen La Gradelle und L’Ancien Stand eindrücklich das Potential des Igéco-Systems: Seine Adaptierbarkeit – von der Grundrissorganisation über die Fassadengestaltung bis hin zur Bearbeitung von Details durch die Architektinnen und Architekten – ermöglichte einen äusserst differenzierten architektonischen Ausdruck der verschiedenen Überbauungen untereinander, teils sogar der Bauten innerhalb einer Überbauung.
Bei dieser Beschreibung handelt es sich um einen Open-Source-Auszug aus dem Text im Buch «Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung», das 2022 im gta Verlag erschienen ist.
La Gradelle (Gebäude A)Gemeinde
Chêne-Bougeries GE Adresse Avenue des Amazones 2–22 Bauzeit 1961–1963 Bauherrschaft Centre Urbain de la Gradelle Beteiligte Personen Jacques Zbinden, Architekt Jean Hentsch, Architekt Beteiligte Unternehmen Igéco SA, Planungsbüro und Herstellerin der Elemente Béric SA, Bauunternehmung Bourquin & Stencek, Ingenieure Entwicklung des Systems Larsen & Nielsen, Ingeniør- og Entreprenørforretning A/S, Bauunternehmung Igéco SA, Planungsbüro und Herstellerin der Elemente Überbauung L'Ancien StandStadt
Lausanne Quartier La Pontaise Adresse Chemin de l’Ancien Stand 2–18, Route des Plaines-du-Loup 10–24 Bauzeit 1963–1965 Bauherrschaft Association Clair Logis Coopérative Logement Idéal Beteiligte Personen Pierre Bussat, Architekt Jean-Pierre Cahen, Architekt Alin Décoppet, Architekt Jacques Dumas, Architekt Paul Valloton, Architekt Michel-Robert Weber, Architekt Beteiligte Unternehmen Atelier des Architectes Associés (AAA), Architekturbüro Igéco SA, Herstellerin der Betonelemente Entwicklung des Systems Larsen & Nielsen, Ingeniør- og Entreprenørforretning A/S, Bauunternehmung Igéco SA, Planungsbüro und Herstellerin der Elemente |
Die Überbauungen La Gradelle und L’Ancien Stand gehören zu den frühen realisierten Projekten des Unternehmens und veranschaulichen die Anwendung des Igéco-Systems für die Errichtung grosser Wohnkomplexe. Die Ausführung des ersten Blocks (Gebäude A) in Chêne-Bougeries-La Gradelle begann vier Jahre nach der Gründung der Igéco SA, die drei → Immeubles préfabriqués à loyer modéré (IPLM) von L’Ancien Stand sind das Ergebnis verbesserter Prototypen, die zuvor 1959 in Villars-sur-Glâne bei der Überbauung Les Daillettes und 1962 in Renens bei der Überbauung Bourg-Dessus zur Anwendung kamen.
La Gradelle bietet eine abwechslungsreiche Typologie von Wohnungen in Einzel- oder Doppelausrichtung mit 2,5 bis 10 Zimmern sowie Duplexwohnungen in den oberen Etagen. Die Grundrisse der IPLM in Lausanne haben demgegenüber einen rationelleren und funktionelleren Ansatz. Obwohl sie weniger vielfältig sind, folgte der Entwurf der Sozialwohnungen den gleichen Anforderungen an den Wohnkomfort wie auf dem nichtsubventionierten Markt, sie wurden sogar mit Balkonen ausgestattet. Der Wohnungsmix besteht aus in Ost-West-Richtung durchgehenden 3,5-, 4,5- und 5,5-Zimmerwohnungen sowie 4-Zimmer-Wohnungen in dreifacher Ausrichtung im südlichen Teil. |
Bei dieser Beschreibung handelt es sich um einen Open-Source-Auszug aus dem Text im Buch «Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung», das 2022 im gta Verlag erschienen ist.
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Das ca. 250 Seiten umfassende Buch «System & Serie. Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung» enthält neben wissenschaftlichen Essays zur Geschichte und zur Bedeutung des Systembaus auch viele ausführliche Porträts von Schweizer Bausystemen und in der Schweiz errichteten Systembauten. Dazu kommen zwei interdisziplinäre Gespräche zu den Aspekten Bauphysik und Statik sowie ein umfassendes Werkverzeichnis, ein Glossar und ein Personenverzeichnis zum Systembau in der Schweiz.
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