Das «System Isler» – Planung,
Ausführung, Vermarktung
Text: Rainer Schützeichel
Stadt
Thun Adresse Industriestrasse 5 Bauzeit 1958, Erweiterung 1963–1964 Bauherrschaft Eschmann AG Beteiligte Personen Otto Fahrni, Architekt (Bürogebäude) Heinz Isler, Ingenieur (Produktionshallen) Ernst Pfister, Ingenieur (Bürogebäude) Beteiligte Unternehmen W. + H. Wenger AG, Bauunternehmung Glauser + Grütter, Architekturbüro (Erweiterung 1963–1964) Entwicklung des Systems Heinz Isler, Ingenieur |
Die Anlage der ehemaligen Kunststofffabrik Eschmann AG bestand ursprünglich aus einem viergeschossigen Bürohaus und einer Produktionshalle, die von 1963 bis 1964 um eine zweite, von baugleichen Betonschalen überdeckte Halle erweitert wurde. Jede der zweigeschossigen Hallen hat eine Fläche von rund 1200 m2, die von je vier im Karree aufgestellten, 14,6 m breiten und 20,45 m langen Schalendächern überspannt wird. Lediglich eine am Berührungspunkt der vier Schalenecken angeordnete Stütze gliedert die ansonsten stützenfreien Innenräume; diese Offenheit ist heute teilweise durch Einbauten verunklärt. Die Aussenwände der Hallen erheben sich über einer niedrigen, rund 1,3 m hohen Sockelmauer aus verputzten Backsteinen, in der oberen Fassadenebene befanden sich ursprünglich bis zum Balken reichende Stahlrahmenfenster mit hochrechteckiger Feldeinteilung.
Die Produktionshallen der Eschmann AG sind frühe Zeugnisse der im «System Isler» realisierten Buckelschalen, die sämtliche Grundzüge einer als umfassendes Bausystem angelegten Serie aufweisen – bis hin zu den Ultralight-Kunststoffkuppeln. Durch ihre Ubiquität in der Schweizer Gewerbegebietslandschaft legen die filigranen Isler-Schalen mit ihren charakteristischen Oberlichtkuppeln gleichermassen ein wirtschafts-, architektur- und ingenieurgeschichtliches Zeugnis vom Bauen mit Beton während der Jahrzehnte der Hochkonjunktur ab. |
Das ca. 250 Seiten umfassende Buch «System & Serie. Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung» enthält neben wissenschaftlichen Essays zur Geschichte und zur Bedeutung des Systembaus auch viele ausführliche Porträts von Schweizer Bausystemen und in der Schweiz errichteten Systembauten. Dazu kommen zwei interdisziplinäre Gespräche zu den Aspekten Bauphysik und Statik sowie ein umfassendes Werkverzeichnis, ein Glossar und ein Personenverzeichnis zum Systembau in der Schweiz.
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