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Maxi, Mini, Midi und Armilla – Stahlbausysteme und ein Planungswerkzeug von Fritz Haller

Text: Georg Vrachliotis und Laurent Stalder
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Midi-Tragkonstruktion des Naturwissenschaftstrakts der Kantonsschule Solothurn, 1993. Bild: gta Archiv, ETH Zürich, Nachlass Fritz Haller.
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Plan mit den Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroleitungen im UG des Schulgebäudes im Centre Loewenberg. Bild: gta Archiv, ETH Zürich, Nachlass Fritz Haller.
Seit Anfang der 1960er Jahre arbeitete Fritz Haller an der Entwicklung von drei Stahlbausystemen, die aus der Zusammenarbeit mit Paul Schärer entstanden, dem Inhaber der Münsinger Firma U. Schärer’s Söhne, der heutigen USM AG. Wie diejenigen des Möbelbausystems USM Haller wurden auch die Elemente der Bausysteme in der unternehmenseigenen Metallwerkstatt hergestellt und unter den Bezeichnungen «Maxi», «Mini» und «Midi» vertrieben. Alle drei Systeme basieren auf einem Modul von 1,2 × 1,2 m, das sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen beliebig addiert werden kann. Im Gegensatz zum Möbelbausystem handelt es sich um → offene Systeme.

Maxi ist als Baukastensystem für eingeschossige Hallenbauten konzipiert, das insbesondere für Industriebauten geeignet ist und sich aus den Elementgruppen Tragwerk, Dachhaut, Aussenwand sowie Innenwand zusammensetzt und seine erste Realisierung im 1964 fertiggestellten USM-Fabrikgebäude in Münsingen fand. 1967 übertrug Haller die modulare Logik der Fabrikationshalle auf einen kleineren Massstab und entwickelte mit Mini ein Stahlbausystem für zweigeschossige Bauten von bis zu 8,4 m Spannweite, das sich vor allem für den Bau von Wohnhäusern, Ateliers und Pavillons eignet. Hallers erstes mit Mini konzipiertes Projekt ist ein bereits 1968 fertiggestellter Wohnpavillon für die Gebr. Haller AG, die heutige Frigemo AG, in Mellingen. Während Haller die ersten beiden Stahlbausysteme als einfaches Baukastenprinzip entworfen hatte, konzentrierte er sich bei der Entwicklung des dritten Systems, Midi, auf die Frage, wie sich nicht nur die einzelnen Bauteile, sondern auch alle im Gebäude verlaufenden Installationsleitungen systematisieren lassen. Als Grundlage dafür entwickelte er einen dreidimensionales Planungsraster, der die einzelnen Leitungstrassen für die Gebäudetechnik mit dem Tragwerk in ein übergeordnetes geometrisches Gesamtsystem einfügt. Das Ziel war dabei die Modularisierung des Tragwerks und sämtlicher gebäudetechnischen Leitungen, wodurch es keine strukturellen Hierarchien mehr zwischen der Installationstechnik und den Elementgruppen (Tragwerk, Boden, Decke und Fassade) geben sollte.

Bei dieser Beschreibung handelt es sich um einen Open-Source-Auszug aus dem Text im Buch «Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung», das 2022 im gta Verlag erschienen ist.
Fachbegriffe/Glossar
Alle Objekte

Centre Loewenberg

Text: Raphael Sollberger
​Bilder: Oliver Marc Hänni
Gemeinde
Murten FR
Adresse
Löwenberg 49
Bauzeit
1980–1983
Bauherrschaft
Schweizerische Bundesbahnen (SBB)
Beteiligte Personen

Alfons Barth, Architekt
Fritz Haller, Architekt
Hans Zaugg, Architekt
Beteiligte Unternehmen
Rudolf Mathys und Partner, Ingenieurbüro
USM U. Schärer Söhne AG, Planungsbüro und Herstellerin der Bauelemente
Entwicklung des Systems

Fritz Haller, Architekt
Das von der Architektengemeinschaft Haller/Barth/Zaugg für die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) entworfene Centre Loewenberg befindet sich am Fuss einer kleinen Anhöhe südöstlich des Murtensees. Die von den SBB als Ausbildungszentrum genutzte Anlage steht auf dem Gut des Schlosses Löwenberg, das auf einen spätmittelalterlichen Weinbauernhof zurückgeht, und setzt sich aus einer grossen Halle für die technische Ausbildung an Maschinen, einem Schulgebäude und einer Mensa sowie zwei turmartigen Wohnpavillons zusammen, die in lockerer Anordnung in der historischen Parkanlage errichtet wurden. 

In den beiden fünfgeschossigen, im Grundriss kreisrunden Pavillons sind die Wohneinheiten für SBB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, heute unter anderem als Hotelzimmer genutzt, ringförmig um einen Erschliessungshof herum angeordnet; ihre zylindrische Form machte verschiedene Anpassungen des ursprünglich auf rechtwinklige Bauten zugeschnittenen Midi-Systems notwendig. Gemäss Haller sollten die Gebäudeinstallationen hier erstmals nach der für dieses entwickelten modularen Ordnung organisiert werden», wodurch die Pavillons als ein erster Schritt in der konzeptionellen Entwicklung des Planungswerkzeugs Armilla verstanden werden können.

Sowohl die Halle als auch das Schulgebäude und die Mensa wurden gemäss dem ehemaligen SBB-Architekten Uli Huber seit ihrer Fertigstellung bereits mehrfach «in unterschiedlichem Umfang und innerhalb sehr kurzer Zeiträume umgebaut , ohne dass der laufende Ausbildungsbetrieb gestört wurde». Damit demonstriert das Centre Loewenberg auch die Flexibilität des Bauens mit dem von Haller entwickelten Stahlbausystem.

Bei dieser Beschreibung handelt es sich um einen Open-Source-Auszug aus dem Text im Buch «Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung», das 2022 im gta Verlag erschienen ist.

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​Das ca. 250 Seiten umfassende Buch «System & Serie. Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung» enthält neben wissenschaftlichen Essays  zur Geschichte und zur Bedeutung des Systembaus auch viele ausführliche Porträts von Schweizer Bausystemen und in der Schweiz errichteten Systembauten. Dazu kommen zwei interdisziplinäre Gespräche zu den Aspekten Bauphysik und Statik sowie ein umfassendes Werkverzeichnis, ein Glossar und ein Personenverzeichnis zum Systembau in der Schweiz.
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© 2022 ICOMOS Suisse, ​​Arbeitsgruppe System & Serie
Bilder: Oliver Marc Hänni, Raphael Sollberger, Melanie Wyrsch
​Redaktion und Webdesign: Raphael Sollberger, www.dessign.ch
Layout-Konzept und ​Illustrationen: Nadine Rinderer

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