Das NILBO-System NBC-43 ist eines von vielen in den späten 1930er und frühen 1940er-Jahren in der Schweiz entwickelten Holzbausystemen. Im Gegensatz zur industriell geprägten Durisol-Bauweise wurden die meisten von ihnen jedoch von kleineren Holzbaufirmen oder Zimmereibetrieben produziert, so auch NBC-43. Es handelt sich hierbei um eine → Leichtbauweise, bei der vorfabrizierte Tafeln zwischen Doppel-T-Pfosten eingeschoben und mit möglichst wenigen Nagel- oder Schraubverbindungen befestigt werden.
Das von Hans Bernoulli ab 1941 in Zusammenarbeit mit der Basler Holz- und Fensterbaufirma Nielsen-Bohny & Cie. AG («NIL-BO») entwickelte System bestand aus vier verschiedenen Tafeltypen mit 1,06 × 2 m Achsmass: eine geschlossene Tafel, ein Element mit einem grossen und eines mit einem hochliegenden Fenster sowie ein Türelement. Die Breite eines Baukörpers war mit sechs Tafelelementen festgelegt, die Länge konnte nach Bedarf variiert werden. Gedeckt wurde der Bau mit einem flachgeneigten Satteldach mit grossen Überständen; der Dachstock wurde als konventionelles Pfettendach mit liegendem Stuhl ausgeführt. NILBO-Häuser konnten in einem Tag errichtet werden und waren demontierbar, was zum einen der Absicht der Nielsen-Bohny & Cie. AG entsprach, das System NBC-43 für Notunterkünfte und den Wiederaufbau in die kriegsversehrten Länder Europas zu exportieren, zum anderen aber auch Hans Bernoullis Überzeugung, nach der der Boden im Besitz der Allgemeinheit verbleibt und bloss im Baurecht zur Nutzung an Private abgegeben wird. Verwendet wurde das NILBO-System für Einfamilienhäuser und Siedlungen, Gruppenunterkünfte, Kantinen, Kindergärten, Schulen und Tagesheime. Bernoulli selber plante zwischen 1941 und 1951 insgesamt 17 Projekte mit dem NILBO-System, von denen ungefähr die Hälfte realisiert wurde
Das von Hans Bernoulli ab 1941 in Zusammenarbeit mit der Basler Holz- und Fensterbaufirma Nielsen-Bohny & Cie. AG («NIL-BO») entwickelte System bestand aus vier verschiedenen Tafeltypen mit 1,06 × 2 m Achsmass: eine geschlossene Tafel, ein Element mit einem grossen und eines mit einem hochliegenden Fenster sowie ein Türelement. Die Breite eines Baukörpers war mit sechs Tafelelementen festgelegt, die Länge konnte nach Bedarf variiert werden. Gedeckt wurde der Bau mit einem flachgeneigten Satteldach mit grossen Überständen; der Dachstock wurde als konventionelles Pfettendach mit liegendem Stuhl ausgeführt. NILBO-Häuser konnten in einem Tag errichtet werden und waren demontierbar, was zum einen der Absicht der Nielsen-Bohny & Cie. AG entsprach, das System NBC-43 für Notunterkünfte und den Wiederaufbau in die kriegsversehrten Länder Europas zu exportieren, zum anderen aber auch Hans Bernoullis Überzeugung, nach der der Boden im Besitz der Allgemeinheit verbleibt und bloss im Baurecht zur Nutzung an Private abgegeben wird. Verwendet wurde das NILBO-System für Einfamilienhäuser und Siedlungen, Gruppenunterkünfte, Kantinen, Kindergärten, Schulen und Tagesheime. Bernoulli selber plante zwischen 1941 und 1951 insgesamt 17 Projekte mit dem NILBO-System, von denen ungefähr die Hälfte realisiert wurde
Bei dieser Beschreibung handelt es sich um einen Open-Source-Auszug aus dem Text im Buch «Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung», das 2022 im gta Verlag erschienen ist.
Stadt
Basel Adresse Landauerstrasse 81–123, Landauerhofweg 1–72 Bauzeit 1973–1947 Bauherrschaft Bau- und Wohngenossenschaft Im Landauer Beteiligte Personen Hans Bernoulli, Architekt Karl Mayer, Architekt Beteiligte Unternehmen Nielsen-Bohny & Cie. AG, Holz- und Fensterbaufirma Entwicklung des Systems Hans Bernoulli, Architekt Nielsen-Bohny & Cie. AG, Holz- und Fensterbaufirma |
Nach der Kantine der Tuchfabrik Spinnler & Co. AG in Liestal 1941 und dem 1944 fertiggestellten Muster-Einfamilienhaus in Bettingen war Bernoullis Siedlung Im Landauer die erste grosse Anwendung des NILBO-Holzbausystems. 52 eingeschossige Einfamilienhäuser, teilweise zu Doppelhäusern zusammengebaut, wurden in zwei lockeren Reihen entlang einer im Dreieck geführten Erschliessungsstrasse angeordnet. Die zwei verwendeten Hausgrössen zeigen denselben einfachen Grundrisstyp: an den zentralen Wohn- und Essraum sind alle Zimmer und die Nebenräume angeschlossen.
|
Bei dieser Beschreibung handelt es sich um einen Open-Source-Auszug aus dem Text im Buch «Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung», das 2022 im gta Verlag erschienen ist.
... mehr lesen:
Das ca. 250 Seiten umfassende Buch «System & Serie. Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung» enthält neben wissenschaftlichen Essays zur Geschichte und zur Bedeutung des Systembaus auch viele ausführliche Porträts von Schweizer Bausystemen und in der Schweiz errichteten Systembauten. Dazu kommen zwei interdisziplinäre Gespräche zu den Aspekten Bauphysik und Statik sowie ein umfassendes Werkverzeichnis, ein Glossar und ein Personenverzeichnis zum Systembau in der Schweiz.
|