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Peikert-VSP – ein schweres Struktursystem für den Schulbau

Text: Lucia Gratz
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Turnhalle des Schulzentrums Aegelmatt. Die Kasettendecken überspannen materialsparend grosse Weiten und bieten Platz für eine integrierte Beleuchtung.
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Das Schulbausystem VSP wurde 1966 erstmals umfassend auf der Schweizerischen Fachmesse für Vorfabrikation in Spreitenbach in Form eines begehbaren Mock-Ups vorgestellt.
Die Zuger Bau- und Architekturfirma Peikert Bau AG entwickelte unter der Leitung von Rainer Peikert bis Mitte der 1960er Jahre zwei Bausysteme aus Betonfertigelementen. Das Wohnbausystem W-62 aus → Grosstafelelementen setzte sie erstmals bei der von 1965 bis 1968 realisierten Wohnüberbauung Inwil in Baar ein. Peikert liess sich dabei, wie viele junge Architekten der Zeit, von den Ideen Le Corbusiers zum Grosswohnungsbau inspirieren. Das Schulbausystem VSP präsentierte die Firma erstmals 1966 als begehbares Mock-Up auf der ersten Schweizerischen Fachmesse für Vorfabrikation in Spreitenbach. Die vollausgestattete Klassenzimmereinheit auf vier Stützen demonstrierte das konstruktive Prinzip des Systems: Stützen, Unterzüge und Kassetten-Rippenplatten waren die strukturellen Elemente der Primärkonstruktion, in der auch die Installationen geführt wurden. Durch das Fügen mit Nuten, Zapfen und Konsolen entsteht das Bild einer Schwerkraftkonstruktion, das an die Struktursysteme Angelo Mangiarottis erinnert. Die verhältnismässig grosse Zahl von Bauteilen und die komplexen Schalungen lassen sich in der Feingliedrigkeit der Fassadenelemente erahnen.

Die Firma plante und realisierte bis 1976 sieben Schulen als Systembauten. Für den Bau der Schulanlage Aegelmatt stellte Peikert die Elemente her, war Architekturbüro und Generalplanerin – und war damit für den Einsatz des eigenen Bausystems mit umfassenden Kompetenzen ausgestattet.

Bei dieser Beschreibung handelt es sich um einen Open-Source-Auszug aus dem Text im Buch «Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung», das 2022 im gta Verlag erschienen ist.
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Schulzentrum Aegelmatt

Text: Lucia Gratz
​Bilder: Oliver Marc Hänni
Ort
Pratteln
Adresse
Wartenbergstrasse 54–58
Bauzeit
1970–1971
Bauherrschaft
Gemeinde Pratteln
Beteiligte Personen
Angelo de Berti, Ingenieur
Rainer Peikert, Architekt
Walter Ruprecht, Ingenieur
Erica Thiel, Architektin
Beteiligte Unternehmen
Peikert Contract AG, Planungsbüro
Peikert Prefab AG, Herstellerin der Elemente
Entwicklung des Systems
Rainer Peikert, Architekt
Romeo Stalder, Architekt,
Walter Ruprecht, Ingenieur
Die Schulanlage am westlichen Ortsrand von Pratteln liegt in einem etwa zeitgleich entstandenen Wohnquartier. Den Auftakt des langgestreckten, gestaffelten Baus macht ein eingeschossiger Kindergarten mit zwei Gruppenräumen. Über eine gedeckte Verbindung erreicht man das dreigeschossige Schulgebäude mit seinen grosszügigen überdachten Aussenbereichen im Erdgeschoss. Teil der Anlage ist auch eine Turnhalle, und sogar für die Fahrradunterstände wurden Betonelemente des Systems verwendet.

Alle 19 Klassenräume sind mit ihren Fensterfronten nach Osten orientiert. Mächtige Doppel-T-Stützen aus Beton gliedern die Fassade. Ihr lichter Abstand von 9,1 m definiert die Länge eines Klassenzimmers und kommuniziert dieses als räumliche und konstruktive Einheit nach aussen. Die Stirnseiten aus grossflächigen Waschbetonplatten sind weitgehend geschlossen. Das Grundmodul des Bauwerks misst 1,3 m. Anders als in der ursprünglichen Systemplanung wurden im Schulhaus Aegelmatt anstelle der Unterzüge des Elementkatalogs Betonwände als tragende Bauteile verwendet. Lediglich im Garderobentrakt der Turnhalle kam das ursprüngliche strukturelle System vollständig zur Anwendung. 1993 wurden die Fassaden des Schulhauses von einer Ingenieurfirma aussen nachgedämmt und mit kleinformatigen Eternitplatten verkleidet. In der Substanz blieb die Schulanlage mit ihren Sicht- und Waschbetonoberflächen dabei erhalten. Ein aktueller Planungsauftrag der Gemeinde sieht eine Gesamtsanierung und mit ihr den Rückbau des Schulhauses bis auf seinen Rohbau vor.

Bei dieser Beschreibung handelt es sich um einen Open-Source-Auszug aus dem Text im Buch «Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung», das 2022 im gta Verlag erschienen ist.

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​Das ca. 250 Seiten umfassende Buch «System & Serie. Systembau in der Schweiz – Geschichte und Erhaltung» enthält neben wissenschaftlichen Essays  zur Geschichte und zur Bedeutung des Systembaus auch viele ausführliche Porträts von Schweizer Bausystemen und in der Schweiz errichteten Systembauten. Dazu kommen zwei interdisziplinäre Gespräche zu den Aspekten Bauphysik und Statik sowie ein umfassendes Werkverzeichnis, ein Glossar und ein Personenverzeichnis zum Systembau in der Schweiz.
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© 2023 ICOMOS Suisse, ​​Arbeitsgruppe System & Serie
Redaktion und Webdesign: Raphael Sollberger, www.dessign.ch
Layout-Konzept und ​Illustrationen: Nadine Rinderer
​
Bilder: Oliver Marc Hänni, Raphael Sollberger, Melanie Wyrsch

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